Meine Oma bot mir ein Stück seltsam aussehende Frucht an. Ich kannte das nicht. Grün. Schwarze Stippen. Dann etwas Weißes. Ihhhhh…
Dann fragte sie: Hast Du das denn schonmal gegessen, Matthias? Ich sagte nein. Sie lud mich ein, dass zu probieren. Es schmeckte lecker. Ich aß die Frucht auf.
Es war eine Kiwi.
Bei Führungskräften denke ich oft: Das ist irgendwie umgekehrt. Der Gedanke ist: Ach, das probiere ich mal. Und dann schmeckt aber die Frucht nicht.
Aber dann ist man schon Führungskraft. Hmmm…
„Ich habe dafür keine Zeit.“ – „Was ist das nur für ein Kindergarten?“ – „Muss ich DAS wirklich machen, Matthias?!“
Sich dem anzunehmen, was ist. Sich dem zu stellen und das zu tun, was erforderlich ist: Weil es getan werden muss. Ob einem das gerade schmeckt oder nicht.
Das ist Führung.
Ja zu sagen, zu dem, was ist. Sich Zeit zu nehmen und entsprechend zu priorisieren, obwohl man gerade „für diesen Quatsch“ keine Zeit hat.
Dieser Quatsch bedeutet meist: Gespräche führen. Trotz der Projekt-Krise. Trotz des eigenen Workloads. Trotz der eigenen privaten Probleme, die man AUCH hat. Trotz des anhaltenden Corona-Struggles und Homeoffice-Gedöns.
Ja. So ist das.
Und es gibt Leader, die sagen:
Ja. Ich nehme mir die Zeit. Ich betrachte es wegen mir als ein Investment in meine Leute und mein Team. Es muss getan werden.
Andere, die jammern. Und die tun es dann nicht.
Und die sind keine Leader.
Sondern nur „Frühstücksdirektor:in“.
Die sagen, ich „muss“ das.
Und nicht: Ich WILL das.
Du weiß, wie sich das anfühlt. Von jemand (eben nicht) geführt zu werden, der das (nicht) so denkt.
Korrekt?
Also, wer möchtest Du sein?
Altlasten, die Du „geerbt“ hast, weil da jemand VOR Dir seinen Job nicht gemacht hat. Ja, dafür bist DU nicht verantwortlich. Und für diesen Menschen hast DU jetzt die Verantwortung.
Gespräche, die geführt werden wollen, weil jemand Not hat, und das jetzt (von Dir) braucht.
Deine Verantwortung.
Deine Herausforderung. Als ein „Servant Leader“, der Führung als Dienstleistung versteht, und nicht als Privileg.
Kindergarten im Team,
mit Konflikten und Reibereien, wenn es mal wieder menschelt. Und jetzt, um im Bild, sicher nicht mehr „politisch korrekt“ zu bleiben: Es ist Dein Kindergarten, und Du bist Kindergärtner:in. Gießen, reden, hegen, pflegen. Diese ganze Pflanzen sind Dein.
Und Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.
Wer bist Du? Wer möchtest Du sein?
Schreib es gern in die Kommentare.
Herzlich
Dein Matthias
PS: Kann (m)ein Führungstraining oder Coaching „bessere Menschen“ machen? Das wäre total anmaßend und arrogant und würde sicher nicht stimmen. Menschen zum Nachdenken anregen, ins Reflektieren bringen, Ihnen hilfreiche Haltungen und extrem effiziente Werkzeuge an die Hand geben: Allerdings schon. Ich bin nur eine Nachricht entfernt 🙂